Da wir ja nun erste Aufträge haben, brauchen wir dringend unsere Etiketten /Label und das kleine Anhängeschild mit der Geschichte von Shakti Milanfür. Das steht schon eine Weile auf der To Do Liste und Gokul meint es sei kein Problem das schnell drucken zu lassen. Er kennt da jemanden….
Also mache ich mich auf ins Karmalaya Haus (wir haben mal wieder keinen Strom und kein Internet) um den Text für das Anhängeschild zu schreiben und mit Oliver die Feinheiten für das Layout und das Label zu besprechen. Oliver und Josef machen wirklich einen super Job. Wie werde ich das Berliner Office vermissen, wenn Oliver in der nächsten Woche auch hier in Nepal ist ;-). Nach einem schnellen Mittagessen fahre ich zu Sandra ins Restaurant um den Text noch mal von ihr durchgucken zu lassen. Sie ist Englisch-Muttersprachlerin und hat ein gutes Sprachgefühl. Ausserdem ist es immer nett in ihrem Restaurant und neues Müsli brauche ich auch noch.
Dort holt mich dann Gokul ab, denn wir haben einiges vor am Nachmittag. Wir wollen die Label drucken lassen (oder zumindest herausfinden wer das für uns macht), eine Ösenzange und einiges anderes Nähzeugs kaufen, seinen Grafik-Design Freund treffen und noch Farbe für die Verschönerungsaktion im Nähzimmer kaufen. Das klingt selbst für meine To-Do Liste nach zu viel für einen Tag in Nepal. Mal gucken wie weit wir kommen. Interessanterweise fahren wir gar nicht zuerst zu seinem Freund, der die Labels drucken kann. Wir treffen uns mit Prakriti in einem Copyshop. Auch wenn es Freunde sind, so wird mir erklärt, müsse man erst mal eigene Erkundigungen über Preis, etc. einholen. Auch Freunde wollen schließlich Business machen und da ist es besser, man kennt sich etwas aus. Aha. Wieder was über die Nepalesische Kultur gelernt!
Der Copyshop ist wieder vom Feinsten ausgestattet aber der Druck der Labels wäre hier bei weitem zu teuer. Also fahren wir doch wieder zurück nach Thamel zu seinem Freund in den T-Shirt Laden. Mittlerweile ist es schon dunkel. Im T-Shirt Laden wird zuerst Gokuls Rucksack bewundert (ich hoffe es bleibt dabei und er wird nicht gleich auch kopiert). Labels können sie hier leider nicht drucken aber wir bekommen die Kontaktdaten von einem anderen Laden und machen uns wieder auf den Weg. Im nächsten Laden fachsimpeln wir gleich eine halbe Stunde über die Details, die Masse und die Farbe der Labels. Die Runde der Diskutanten wird immer größer und wir haben zumindest jetzt erste Anhaltspunkte für den Preis. Und wir wissen, dass wir nur entweder Schwarze oder Weiße bekommen können. Auch das Layout müssen wir dementsprechend noch mal ändern. Wir fahren weiter.
Unterwegs sehen wir eine Ösen Maschine und erkundigen und kurz in dem dazugehörigen Laden. Aber hier gibt es nur die Maschine, nicht die Bolzen und keine Ösen. Das gibt es wieder wo anders. Weiter geht’s. Mittlerweile sind wir in der Altstadt. Es ist Dunkel und es herrscht ein reges Treiben auf den Märkten und in den Geschäften. Das finde ich nach wie vor toll. Wir finden nach einigen Umwegen den Ösen-Laden. Ösen aus China gibt es hier. Sonst nicht viel. Keine Maschine dazu, aber einen Hammer. Etwas skeptisch frage ich nach einer Demonstration, da ich mir nicht richtig vorstellen kann, wie das gehen soll. Nach 3 Versuchen die Ösen mit dem Hammer in den Stoff zu bekommen gibt der Händler erfolglos auf. Geht doch nicht so einfach.
Aber er hat einen Sohn und der hat ein Geschäft für Ösen Maschinen. Leider ist das schon zu aber morgen können wir da hinfahren. Gibt es in diesem Geschäft dann auch Bolzen und Ösen, frage ich vorsichtig? Nein. Nur die Maschine. Den Rest müsse man in anderen Läden kaufen. Irgendwann landen wir dann wieder in dem ersten Laden, in dem wir die Ösen-Maschine gesehen haben und kaufen sie dann auch. Ausserdem können uns die Jungs mit den Labels weiterhelfen. Sie kennen da jemanden…
Sie haben auch gleich ein paar Ansichtsexemplare. Staunend betrachte ich die fertigen Label von The Northface, Calvin Klein und anderen bekannten Marken in bester Qualität. Wir machen uns auf den Weg nach Hause. Wir haben zwar noch nicht alles erledigt, aber definitiv eine Menge gelernt über Ösen, Label, Drucke, etc. auf unserer Tour. Eine Fortsetzung wird bestimmt folgen. Schließlich ist unsere Ösen Maschine ja noch ohne Ösen und Bolzen.