Unfassbar, es regnet immer noch und es hat zwischendurch gar nicht aufgehört. Meine arme Wäsche!
Tapfer trotzen wir dem Regen und marschieren um 6:40 Uhr mit Krishna zum Karmalaya Haus, um dort wie gewohnt Yoga zu machen. Ich frage ihn, was er denn heute so bei dem Sauwetter mit uns vorhat. Yoga Nidra ist die Antwort. Das kann ich nicht glauben. Yoga Nidra ist eine Entspannungstechnik, bei der man ganz lange auf dem Rücken liegt und nach und nach alle seine Gliedmaßen spüren soll. Bei der Kälte? Auf dem Boden? Das ist doch alles nass!
Ich sage ihm, dass er da wohl umplanen müsse. Wir könnten doch was dynamisches im Stehen machen oder mit aller Kraft Sonnengrüße, vielleicht hilft’s ja, scherze ich. Wir könnten auch Chi-Gong unterm Dach machen, das geht prima im Stehen.
Und dann kommt mir die Ehre zuteil meinen ersten Chi-Gong Unterricht zu erteilen. Elegant leitet Krishna auf mich über, als er sieht, dass wirklich alles nass ist und wir machen gemeinsam ein paar einfache Übungen.
Zurück zu Hause beschliesse ich heute nicht aus dem Haus zu gehen. Die Wege sind aufgeweicht, alles ist matschig, mir ist kalt, ich bekomme eine Erkältung und ich habe keine Termine (darf ja nicht mit zu Cap Nepal). Ausserdem habe ich noch jede Menge To-Dos auf meiner Liste ;-).
Fleissig erstelle ich also die Grundlage für einen Flyer für unsere Social Tour. Und schicke es schnell an Oliver, der ein wesentlich besseres Auge und viel mehr Talent hat, aus der Rohversion etwas Schickes zu basteln.
Danach plane ich auch noch den Ablauf, die Stationen, die Zeiten, etc. für die Tour. Das kann ich wiederum gut, da ich es jahrelang für Trainings und Veranstaltungen gemacht habe.
Als ich nach getaner Arbeit zum Mittagessen runtergehe muss ich laut lachen. Was ist das denn?? Alle Bewohner der ersten Etage laufen mit Mützen auf dem Kopf rum, als wenn es tiefster Winter wäre. Richtige Bommelmützen, wie ich sie mir ganz oben im Himalaya vorstellen kann, aber nicht in Kathmandu in einer Wohnung, wo draußen immer noch 18 Grad sind. Herrlich!
Sie haben auch gleich ihre Feuerstelle ins Zimmer geholt. Junge Junge, bei den ganzen Polyestergardienen, Plastikdecken und Kissen im Zimmer ein offenes Feuer anzumachen, von der Grösse, wie Oliver es für mich am Edersee draussen anzündet, ist schon mutig. Ich gehe im Geiste die Fluchtmöglichkeiten über die Dachterrasse durch.
Heute bekomme ich auch meinen ersten Tee mit Salz und Ghee drin. Etwas ganz Besonderes. Amma bringt ihn mir persönlich hoch in unsere Etage. Hmmm, hoffentlich gibt es den nicht öfter. Ist nicht so ganz mein Ding.
Am Nachmittag schickt Oliver ein tolles Logo für unsere Taschenproduktion. Super cool. Eine Symbiose aus Aidsschleife und Recycling Symbol, das Josef entworfen hat. Auf die Jungs im Berliner Büro ist Verlass! DANKE!!