Heute morgen war kein Yoga im Karmalaya Haus. Aber dafür hat Krishna mit mir eine ganz besondere Privatsession unten im Kinderheim gemacht. Oh-ha!!! Ich hab ja schon einiges ausprobiert, aber das war echt speziell und super anstrengend. Danach war ich komplett durchgeschwitzt.
Praktischerweise hat Gokul heute morgen den kaputten Wasserboiler von der Wand geschraubt und zur Reparatur gebracht, so dass jetzt der Duschschlauch ohne jegliche Verbindung zu Wand und Wasser lustig vor sich hin baumelt. Also nicht duschen. Schade, gerade nach der morgendlichen Sporteinlage hätte das gut gepasst! Hoffentlich kommt der Boiler nicht erst nach dem nächsten Fest zurück, das wäre unpraktisch ;-).
Da meine Wäsche schon seit ein paar Tagen unterwegs ist und jetzt auch mein letztes T-Shirt durchgeschwitzt ist, sehe ich das als eine Aufforderung zum Shoppen an. Man kann es auch Marktrecherche nennen. Schliesslich muss ich ja wissen, was hier so verkauft wird um mit unserem Business erfolgreich zu sein.
Es gibt hier 3 grosse Shopping-Malls. Die will ich mir angucken, in der Hoffnung dort etwas andere Produkte als im Touristenzentrum Thamel zu finden. Das erste Mal fahre ich also alleine Tuk-Tuk und sogar in eine Gegend, in der ich vorher noch nicht war. Dafür kratze ich alle Bruchstücke meines nicht vorhandenen Orientierungssinns zusammen und komme tatsächlich an und auch wieder zurück. Das ist der Erfolg des Tages. Die Malls dagegen sind ein kompletter Reinfall. Wahrscheinlich bekomme ich noch eine Rauchvergiftung, da in jedem Laden Unmengen von Räucherstäbchen abgebrannt wurden um den billigen Plastikgeruch zu übertünchen. Abercrombie & Fitch hoch 10.
Auf dem Rückweg schiesse ich noch auf dem Markt ein paar Klamotten und zu Hause wasche ich meine paar verbliebenen Wäschestücke mit der Hand (nachdem ich erst mal das Waschbecken abgeschrubbt habe), so dass es jetzt erst mal egal ist, wann meine Wäsche wieder auftaucht.
Und zack: heute Abend war die Wäsche dann auch schon wieder da. Damit bin ich jetzt erst mal für die nächste Woche gut versorgt.
Dann haben wir heute an den Projekten und der Struktur fürs Transitional Home weitergearbeitet. Mirjam hat schon angefangen mit den Kiddies Steckbriefe zu malen, die wir dann einlamminieren und damit die Wände des Transitional Homes verschönern.
Als nächstes gehen wir mit den Kindern dann Pflanzen kaufen. Jedes Kind bekommt einen eigenen Topf mit einer Tomaten, Chilli oder Knoblauchpflanze. Können sie sich aussuchen. Und dann machen wir einen kleinen Wettbewerb, welche Pflanze am meisten Früchte trägt oder so….
Für das Taschenprojekt habe ich noch einige tolle Ideen und Links von Freunden und Bekannten bekommen. Um die anzuschauen bin ich am Abend noch mal ins Karmalaya Haus gegangen. Dort ist das Internet etwas besser. Aber auch dort habe ich es in 3h nicht geschafft mehr als 3 Links zu öffnen. So was wie Google-Recherche oder sich auf Pinterest oder bei DaWanda zu vergnügen, funktioniert hier leider nicht. Da brauche ich immer jemanden in Deutschland, der vorselektiert und mir dann die relevanten Links schickt. => nepal@prothmann.net
Eine tolle Idee kam auch noch von Carolin aus Berlin. Häkeln mit Plastiktüten-Garn. Wenn ich hier Häkelnadeln auftreiben kann, dann erweitern wir unsere Kollektion noch um dieses Feature oder setzen das spätestens im Dorf in Gorka um.
Als Nächstes werde ich versuchen einen Tag mit Krishnas Schwester zu verbringen, die eine Nähmaschine hat. Gemeinsam können wir dann vielleicht mal verschiedene Muster anfertigen und gucken, wie sich die Reissäcke so verarbeiten lassen.
Und am Wochenende mache ich eine Pause vom Gewusel in Kathmandu und entfliehe in ein Kloster in den nahegelegenen Bergen. Das ist zumindest der Plan. Aber man weiss ja nie 😉 ….